Das Buch selbst entstand ein wenig wie die Geschichte. Am Anfang gab es nur die Idee dazu. Mit jeder und jedem, dem wir davon erzählten, begeisterte sich eine Person mehr für die Mitarbeit, bis am Schluss über sechzehn Menschen daran beteiligt waren.
Die Geschichte von Yü Gung hat ihren Ursprung in einer alten chinesischen Parabel von Liä Dsi (ca. 450 Jahre vor unserer Zeitrechnung). Die Götter waren entzückt von der Idee, dass Yü Gung die Berge abtragen wollte und unterstützten ihn dabei.
In China wurde die Geschichte von Yü Gung, bis Mitte der 70 iger Jahre, zur Wirklichkeit. Das chinesische Volk trug Berge ab, mit dem Ziel ein Gesellschaftssystem ohne Ausbeutung und Unterdrückung aufzubauen. Tatsächlich verwandelten sie den einen oder anderen Berg in fruchtbaren Boden. Sie jagten den Kaiser zum Teufel. 1949 wurde die Volksrepublik China, unter dem Vorsitz von Mao Tse-tung, gegründet. So nahm das chinesische Volk seine Zukunft selbst in die Hand. Die Parabel von Liä Dsi wurde zum Vorbild für eine gleichnamige Kampagne. So hiess es in einem Aufruf: „Gegenwärtig lasten ebenfalls zwei grosse Berge schwer auf dem chinesischen Volk. Der eine heisst Imperialismus, der andere Feudalismus… Wir werden die Gottheit ebenfalls rühren; und diese Gottheit ist niemand anderer als die Volksmassen Chinas. Und wenn sich das ganze Volk erhebt, um mit uns zusammen diese Berge abzutragen, sollten wir sie da etwa nicht abtragen können?“
Habt ihr auch bei euch einen Yü Gung entdeckt? Yü Gung soll ermutigen, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen und die Angst davor nehmen, etwas zu verändern oder vor grossen Aufgaben zurückzuschrecken. Eine Frau aus Lateinamerika sagte einmal: „Das Hauptproblem sind nicht diejenigen, die uns unterdrücken, sondern es ist unsere Angst, die uns lähmt, uns dagegen zu wehren.“
Dank seiner Entschlusskraft ist es Yü Gung gelungen, die Dorfbewohner für seine Idee zu begeistern und gemeinsam mit ihnen seinen Traum zu verwirklichen. Auch den Völkern der Erde kann es – davon sind wir überzeugt – gelingen, nicht länger in Armut, unter Kriegen und Umweltzerstörung zu leben, wenn sie ihre Angst und die Hürden im Denken, Fühlen und Handeln überwinden.
Organisiert und weltweit verbunden können wir gemeinsam auch den zweiten Berg, den Imperialismus, er ist nur ein „Koloss auf tönernen Füssen“, „abtragen“. „Was uns heute utopisch erscheint, wird in der nächsten, übernächsten Epoche Realität sein.“
(Louise Michel, Pariser Kommunardin)
Das Buch zur Ausstellung «Yü Gung versetzt Berge»
(Hardcover, 24×30 cm, 48 Seiten, ISBN 978-3-033-03958-2, CHF 23)
Bestellungen an florian.aicher@artofax.ch
Direktverkauf in der Buchhandlung im Volkshaus, Stauffacherstr. 60, Zürich